Wegweiser auf Wiese mit Bäumen und Hütte

Stempelstelle 159 / Stöberhai

Der Stöberhai (720 m ü. NN) ist der höchste Berg im Südharz und befindet sich zwischen Wieda und der Odertalsperre.

Wegweiser auf Wiese mit Bäumen und Hütte

Im Jahr 1872 wur­de auf der Berg­kup­pe das ers­te ein­ge­schos­si­ge Wirts­haus errich­tet, wofür sie­ben Mor­gen Wald gero­det wur­den. Der ers­te Wirt war Karl Mast aus der Fami­lie der spä­te­ren Jägermeister-Dynastie.

Nach einem Feu­er­scha­den wur­de 1889 das „Berg­ho­tel Stö­ber­hai“ mit einem Aus­sichts­turm als das nach dem Bro­cken höchst­ge­le­ge­ne Hotel des Har­zes erbaut. Der Aus­sichts­turm, auf des­sen Platt­form 60 Per­so­nen Platz hat­ten, bot einen Rund­blick auf alle Tei­le des Har­zes bis hin zum Kyff­häu­ser und Thü­rin­ger Wald. 1922 wur­de vom Hotel­wirt nach dem Vor­bild des Bro­ckens die Fei­er der Wal­pur­gis­nacht auf dem Stö­ber­hai eingeführt.

Nach dem Krieg geriet das Hotel in wirt­schaft­li­che Bedräng­nis, da die bis­her zahl­rei­chen Gäs­te aus Sach­sen, Thü­rin­gen und Ber­lin ausblieben.

Im Herbst 1951 erwarb ein Inter­zo­nen­bus­un­ter­neh­mer aus Ber­lin das Hotel, ließ es umbau­en und erschaff­te auf dem Grund­stück einen klei­nen Tier­park mit ein­hei­mi­schen Tie­ren. Der Erwer­ber rich­te­te einen regel­mä­ßi­gen Bus­pen­del­ver­kehr von Ber­lin zum Stö­ber­hai ein mit Unter­kunft und Ver­pfle­gung im Berg­ho­tel. Der Hotel­be­sit­zer erwirk­te, dass die Süd­harz-Eisen­bahn-Gesell­schaft (SHE) beim Bau der Schmal­spur­bahn Walkenried–Braunlage/Tanne im Jahr 1899 mit­ten im Wald die Hal­te­stel­le Bahn­hof Stö­ber­hai ein­rich­te­te, um den Aus­flugs­ver­kehr zum Hotel zu erleich­tern. Auf sein Drän­gen wur­de dort im Okto­ber 1900 von der Eisen­bahn-Gesell­schaft auch ein klei­nes Bahn­hofs­ge­bäu­de für die Aus­flugs­gäs­te eröff­net. Obwohl damals die Bahn­sta­ti­on im Wein­glas­tal nur rund 1,3 km vom Hotel ent­fernt lag, waren zwi­schen ihr und dem Hotel noch rund 260 m Höhen­un­ter­schied zu überwinden.

Nach mehr­fa­chem Besit­zer­wech­sel wur­de die Bewirt­schaf­tung des Hotels in 1975 ein­ge­stellt und es fiel 1980 einem Groß­brand zum Opfer.

In 1967 wur­de von der Bun­des­wehr ein 75 m hoher Auf­klä­rungs­turm auf dem Stö­ber­hai errich­tet, wel­cher auf sech­zehn Stock­wer­ken und 750 m² Anten­nen­trä­ger, Erfas­sungs­plät­ze, Betriebs­räu­me, aber auch Büros, Unter­künf­te und eine Mes­se enthielt.

Die Funk­ab­hör­an­la­ge dien­te im Kal­ten Krieg zum Abhö­ren des mili­tä­ri­schen Funk­ver­kehrs in der DDR. Ihre Anla­gen stel­len das Gegen­stück zu der vom Minis­te­ri­um für Staats­si­cher­heit der DDR und der Sowjet­uni­on betrie­be­nen Sta­ti­on auf dem Bro­cken dar.

Erst in 2005, fünf­zehn Jah­re nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung Deutsch­lands wur­de der Turm durch kon­trol­lier­te Spren­gung zu Fall gebracht. Vor­aus­ge­gan­gen war ein lan­ger Streit um die Kos­ten für die Besei­ti­gung des Horchpostens.

Der Stö­ber­hai ist von Wie­da, Bad Lau­ter­berg, Bad Sach­sa und der Oder­tal­sper­re über aus­ge­schil­der­te Wan­der­we­ge erreich­bar. Ein guter Aus­gangs­punkt ist der bewirt­schaf­te­te ehe­ma­li­ge Bahn­hof Stö­ber­hai, wel­chen man über die Stra­ße zwi­schen Wie­da und Braun­la­ge erreicht.

Silhouette von Bäumen und Hügeln bei Nacht
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